Serielle Ganzkörperkältetherapie in der Kryosaunabei Patienten mit Arthritis psoriatica: Eine Pilotstudie
Eva Stock
Zum Zeitpunkt der Durchführung existierte keine vergleichbare Studie zur Behandlung der PsA mit sGKKT. Vorige Studien zur Behandlung der Psoriasis und anderer Arthritiden mit sGKKT ließen darauf schließen, dass diese zu einer Linderung der Krankheitsaktivität und Verbesserung des Allgemeinzustandes bei Patienten mit PsA beitragen könnte.
In dieser Studie wurden 36 Probanden in eine Interventionsgruppe (IG) von 21 Probanden und eine Kontrollgruppe (KG) von 15 Probanden randomisiert. Beide Gruppen wurden stationär mit einer multimodalen rheumatologischen Komplextherapie (MRKT) behandelt. Zusätzlich erhielt die IG eine sechsmalige sGKKT mittels verdampftem Stickstoff in einer Kryosauna (Cryomed s.r.o., Slowakei). Vor Beginn der sGKKT (V0), nach Abschluss der sGKKT (V1), sowie drei Monate später (V2) wurden in beiden Gruppen folgende Studienvariablen erhoben: HAQ, FFbH, DAS28, VAS, Medikamentenverbrauch und Entzündungsparameter (BSG, CRP, TNF-α, IL-1ß und IL-6). In der IG wurden außerdem folgende Variablen erfasst: DAS66/68, PASI, Patientenzufriedenheit, Wirksamkeit, Wichtigkeit und subjektive Wirkdauer der sGKKT.
In der IG kam es zu einer signifikanten Reduktion der Schmerzen (VAS: V0 vs. V1 p < 0,001 bzw. V0 vs. V2 p = 0,033; DAS68 V0 vs. V1 p < 0,001), der Psoriasis-Effloreszenzen (PASI: V0 vs. V1 p < 0,001) und der Krankheitsaktivität (DAS28: V0 vs. V1 p < 0,001) sowie zu einer signifikant gesteigerten Selbstständigkeit (HAQ: V0 vs. V1 p = 0,012). Analog hierzu war es dem Großteil der IG möglich, die Schmerzmedikation mit NSAR (73,33 %) und anderen Analgetika (66,66 %) im Verlauf der sGKKT zu senken. 41,66 % konnten die Dosierung von NSAR auch noch nach drei Monaten senken bzw. absetzen. Die sGKKT wurde mehrheitlich positiv bewertet (V1: 95,24 % “sehr wichtig” oder “wichtig” sowie 85,71 % “sehr wirksam” oder “wirksam”; V2: 95,23 % “sehr wichtig” oder “wichtig” sowie 80,95 % “sehr wirksam” oder “wirksam”). 89,47 % der Probanden waren nach drei Monaten (V2) “sehr zufrieden” oder “zufrieden” mit der sGKKT. 38,46 % der Probanden gaben eine subjektive Wirkdauer von mindestens drei Monaten an. 63,16 % planten, die sGKKT in Zukunft fortzuführen. Die Zytokinwerte der IG waren vor und nach sGKKT signifikant niedriger als jene der KG (p < 0,001), befanden sich jedoch auf einem kaum messbaren Niveau. Obwohl es für die Zytokinwerte (TNF-α, IL-1ß, IL-6) keine etablierten Normwerte gibt, ist ein Methodenfehler nicht auszuschließen. Die Veränderungen der CRP- und BSG-Werte waren nicht signifikant. Gleichwohl konnte innerhalb der IG als auch im Vergleich zur KG (DAS28: V1 p = 0,009; HAQ V1 p = 0,004) eine signifikante klinische Besserung der PsA durch die sGKKT festgestellt werden. Des Weiteren ergaben sich folgende signifikante Korrelationen: Je kürzer die Dauer der sGKKT in Tagen, desto stärker die Reduktion der PASI-Werte (p = 0,009). Je länger die Dauer der sGKKT in Tagen, desto stärker die Reduktion der VAS-Werte (p = 0,002). Die Aufnahme der sGKKT in das Repertoire der Standardtherapie, in ihrer Art angepasst an das Ausmaß der Effloreszenzen, wäre daher zu befürworten. Die Folgen einer regelmäßigen sGKKT wären in einer prospektiven Langzeitstudie zu überprüfen. Ebenfalls wäre mittels zweier IG die unterschiedliche Häufigkeit der sGKKT (ein vs. zweimal pro Tag) zu evaluieren. Ferner könnte die Krankheitsaktivität mittels MRT vor und nach sGKKT quantifiziert werden.