Sgt. Pepper Live – Eine Beatles-Fiktion
Stefan Pürner
Ob Genesis oder The Police: Wohin man auch schaut, Re-Unions von Bands, bei denen keiner mehr damit gerechnet hat. Fehlen eigentlich nur noch die Beatles. Geht nicht, meinen Sie? Geht nicht, gibt‘s nicht! Das belegt das Buch ‚Sgt. Pepper Live – Eine Beatles-Fiktion‘, das die Wiedervereinigung der Beatles anläßlich des 40. Jubiläums des Albums ‚Sergeant Pepper‘s Lonely Hearts Club Band‘ beschreibt. Mit allen ihren Facetten, von den Grabenkämpfen hinter, bis zu den musikalischen Highlights auf der Bühne wird hier Mögliches, das sich nie ereignet hat, mit Unwahrscheinlichem, das aber trotzdem genauso hätte passieren können, verflochten. Aber nicht nur das: das Buch enthält auch Kurzgeschichten, die unübersehbar von Liedern der Platte inspiriert sind, gleichzeitig aber diese Songs in einem vollkommen neuem Licht erscheinen lassen. Auch in diesen Stories voll Zitaten, Andeutungen sowie Verweisen trifft der Leser auf Schritt und Tritt auf Überraschendes: Ihm begegnen Lewis Carroll sowie J.B. Priestley und er wird sich an das Überlebenstraining damals im Literaturseminar erinnert fühlen. Außerdem wird er auf neue Deutungen von Songs wie „Within You Without You“ oder „Getting better“ treffen und anfangen, Paul McCartneys Verhältnis zu Lederwaren neu zu überdenken. Als echte Jubiläumsausgabe enthält das Buch aber auch einen „Bonustrack“, nämlich eine Krimi-Kurzgeschichte über einen beatlesrelevanten Mord. Natürlich gibt es auch „Liner Notes“, in denen Wissenswertes rund um das Album, das Rockgeschichte schrieb, berichtet wird. Im Vordergrund stehen hierbei denkwürdige Neueinspielungen von Songs daraus. Aber auch Zahlenmystiker und Rätselfreunde kommen hier auf ihre Kosten.
Stefan Pürner ist promovierter Jurist und arbeitet als Projektleiter für eine international tätige Stiftung im Rechtsbereich sowie als Rechtsanwalt in Bad Godesberg. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an der Fachhochschule in Nürnberg. Schon während seines Studiums schrieb er Literarisches, war aber auch als Journalist tätig. Mittlerweile hat er sich als juristischer Fachautor zu rechtlichen Themen Osteuropas eine Namen gemacht. U.a. ist er Mitherausgeber des renommierten Handbuchs ‚Wirtschaft und Recht in Osteuropa‘.
Im Frühjahr 2006 legte er nach langer literarischer Abstinenz seinen ersten Kurzgeschichtenband ‚Geklont – 12 verblüffende Kurzgeschichten, die Sie früher oder später erleben werden‘ vor, der im kleinen, auf deutsche SF spezialisierten Celero-Verlag erschienen ist.
In dem Band behandelt er die psychologischen, sozialen und juristischen Folgen des Klonens und anderer Formen moderner Biotechnologie. Dabei spielen einige der Stories vor musikalischem Hintergrund. So entdeckt die Musikindustrie bislang ungeahnte neue Möglichkeiten der Zweitverwertung durch den Einsatz von Klonen verstorbener Rockstars. Und das digital gespeicherte Gehirn von George Harrison muß überlegen, ob es wirklich weitere Beatles-Songs komponieren will.