SHASTRAS – Meistertexte
Worte der Erkenntnis, der Freude und der Liebe
Bhajan Noam
Eine neue Zeit, besonders eine solch gewaltige „End“- oder Umbruchszeit, wie wir sie jetzt erleben, braucht eine neue heilige, das heißt heilende Schrift. Schon als Jugendlicher trug ich mich mit dem Gedanken, eine solche Schrift zu verfassen. Mit den Shastras (Meistertexten) ist sie nun in den letzten zwei Jahren entstanden. Nicht etwa, dass diese Texte vollkommen sind, vieles könnte man noch hinzufügen, einiges vielleicht weglassen oder verbessern. Nicht etwa, dass ich vollkommen bin, keineswegs. Aber darum geht es hierbei nicht. Wer den Gedanken der Transzendenz verstanden hat oder sich ihm fühlend annähern kann, wird die Texte als immer neue Anregung nehmen zur Erweiterung der eigenen Wahrnehmung, die sich bekanntlich ewig und endlos ausdehnen kann. Oder sie werden für andere ein Weg in die Stille sein.
Dieses Buch, bestehend aus meinen über 90 Lehr- und Lesetexten und dem, was zwischen und über deren Zeilen erklingt, enthält im Grunde keine praktischen Anweisungen. Es ist kein Seelentröster. Es will dich vielmehr in deine Selbständigkeit treiben. Es will dir deine eigene große Kraft zeigen. Und vor allem sagt es dir mit immer neuen Worten, du bist verbunden, du bist eins. Eigentlich gibt es dich gar nicht, sagt es, nur das eine eigenschaftslose, namenlose Unnennbare, in dem du zu deinem eigenen Wohl ertrinkst. Erfülle die Schrift – und du bist in der Wahrheit, die über jeder Schrift steht.
Es fordert dich auf, jetzt zu dir selbst ein gewaltiges „Stopp“ zu sagen. In diesem Stopp gibt es keine Vergangenheit mehr, keine Schuld, keine Zukunft, kein Erwarten und keinen Gott, wie du ihn bisher dir ausgemalt hast. Du wirst mit niemandem mehr ein Geschäft machen können! In diesem Stopp ist alle Liebe, alles Verstehen, ist Lachen, ist Freundschaft, ist Freundlichkeit und Schwester-Brüderlichkeit. Dein totales Stopp, das Hierjetzt, ist die größte Friedensmacht in dieser und in jeder anderen Welt.
Du fürchtest dich in Wahrheit nicht vor dem Tod, sondern du fürchtest dich vor der Liebe, weil sie dir, zu Recht, noch größer erscheint als der Tod. Fürchte dich nicht vor der Liebe, fürchte dich nicht vor deiner eigenen Macht und Unendlichkeit. Gehe ab jetzt den nicht erschlossenen, immer neuen Weg der unbesiegbaren Sanftheit, Treue und Weisheit. Amen.