Sisyphos lebt
Modernisierung der Verwaltung - alte Probleme, neue Fragen
Herbert Mandelartz
Aus der Sicht des Praktikers gibt der Autor einen kritischen Überblick über die Geschichte der Verwaltungsmodernisierung ab den 1990er Jahren. Bei mancher Aktion handelte es sich um politische Symbolik, was am Beispiel des Bürokratieabbaus verdeutlicht wird. Der Blick zurück zeigt auch, wie lange es dauern kann, bevor eine Idee umgesetzt wird. Dies belegt die unendliche Geschichte der Leistungsbezahlung. Am Beispiel der Regierungsbildung und der Ressortzuschnitte sowie der Erhöhung der Zahl der Beauftragten und der Parlamentarischen Staatssekretäre wird dargelegt, dass manche Entscheidungen wenig mit einer modernen, schlanken, effektiven und effizienten Verwaltung zu tun haben. Andererseits ist die Behauptung einer angeblich massenhaft betriebenen Ämterpatronage mit der Folge, dass in der öffentlichen Verwaltung überwiegend Unfähige tätig sind, schlicht falsch. Die Untersuchung belegt die entscheidende Rolle der politischen und administrativen Vorgesetzten und fragt, ob der öffentliche Dienst sich vor der Privatwirtschaft verstecken muss. Zum Abschluss zeigt sie einige Auswirkungen der Herausforderungen auf, vor der die öffentlichen Verwaltungen stehen (demographische Entwicklung, Situation der öffentlichen Haushalte, nachhaltige Entwicklung, Globalisierung). Am Ende steht die Frage: Was bleibt zu tun?
Das Buch richtet sich an die politisch interessierten Bürger; an Studenten der Rechtswissenschaften und der politischen Wissenschaften sowie an Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung.
Nach Studium und Promotion war Dr. Herbert Mandelartz 1978–1984 Richter am Verwaltungsgericht, nach Stationen im Bundesministerium des Innern, im Ministerium des Innern des Saarlandes und Mitarbeiter einer Beratungsgesellschaft war er von 2001–2006 im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Abteilungsleiter und (ab 2002) Stellvertretender Chef. Zurzeit ist er u. a. Lehrbeauftragter an der Humboldt Universität in Berlin.