Zwischen pietistischen Missionsordnungen und Selbstbehauptung
Das „vorbildliche“ Leben der afrikanischen Mitarbeiter der Bremer Mission unter ihren Landsleuten in der Ewe-Gesellschaft, 1884 – 1939
Kodzo Abotsi
Zwanzig westafrikanische Mitarbeiter der Norddeutschen Missionsgesellschaft wurden zwischen 1884 und 1900 in Deutschland, nämlich in Württemberg, ausgebildet. Nach ihrer Ausbildung wurden sie in den Missionsdienst in Westafrika aufgenommen, wobei sie zwischen den Missionsordnungen und der kulturellen und religiösen Prägung der Ewe hin- und hergerissen waren.
Ausgehend von diesen Prämissen, die im Rahmen der Forschungen über transkulturelle Prozesse in den Missionsstationen in Westafrika abgeleitet werden, wird in der vorliegenden Studie gezeigt, was die konkreten Positionierungen der Missionsmitarbeiter den Missionsordnungen gegenüber waren – und insbesondere, wie sie von ihren Landsleuten wahrgenommen wurden. Es wird also die Frage des vorbildlichen Lebens fokussiert, die in den Missionsordnungen als Pflicht für diese afrikanischen Mitarbeiter galt.