Sitzfleisch
Schiemenz Tilo
Hechtviertel, Dresdner Neustadt, Anfang der 1990er-Jahre.
Ein ehemaliger Straßenbauarbeiter verfrisst sein erstes Arbeitslosengeld im Gasthof zur Deutschen Einheit, überfrisst sich, stirbt und bleibt durch ein Wunder an seinen Kneipenstuhl gebannt. Keine Macht kann den Toten von der Sitzfläche lösen.
Der Gastwirt und seine Belegschaft – alles ehemalige Zirkusleute – müssen sich etwas einfallen lassen. Sie vermarkten den Leichnam – schon bald mit Erfolg.
Nicht nur reichlich Kundschaft zieht nun der Gasthof an, sondern auch die italienische Mafia, eine bayrische Multimillionärin sowie allerlei dubiose Geschäftemacher und Karrieristen.
Um Schritt zu halten mit der Entwicklung, muss der Gasthof viermal den Namen wechseln. Jede Umbenennung markiert eine neue Stufe der Anpassung an die sogenannte freie Marktwirtschaft.
Doch umso mehr das Unternehmen expandiert, umso unbehaglicher wird es den ehemaligen Zirkusleuten …