Social Support und Kompetenzerwartung im Alter
Eine Kausalanalyse
Petra Buchwald
Die Erwartung, Hilfe zu bekommen oder selbst kompetent agieren zu können, wirkt sich protektiv auf das psychische Befinden alter Menschen aus. Dies belegen mannigfache gerontologische Studien, ungeklärt blieb jedoch die kausale Beziehung von Social Support und Kompetenzerwartung. Hat eine Person je nach ihrer Kompetenzerwartung unterschiedliche Hilfebedürfnisse? Oder ist vielmehr Social Support die Prädiktorvariable für Kompetenzerwartung? Von großem Interesse ist zudem nicht nur die kognitive Dimension des sozialen Rückhalts, sondern auch seine behaviorale Facette. Die Ergebnisse der vorliegenden LISREL-Analyse belegen dies: Erhaltener, nicht aber erwarteter Social Support ist der Kompetenzerwartung zeitlich vorgeordnet. Für pädagogische Interventionen heißt dies, eher verhaltensmäßige denn kognitive Dimensionen sozialen Verhaltens zu verändern, um im Alter den Erhalt von sozialem Rückhalt zu sichern.