Soziale Gewaltordnungen in innerstaatlichen Konflikten
Lorenz Knauer
Staaten, die nicht willens oder in der Lage sind, Gewaltkonflikte zu beenden; nichtstaatliche Gewaltakteure, die als Garanten von Sicherheit und Unsicherheit zugleich auftreten; staatliche Konfliktregelun-gen, die nicht mehr funktionieren und zunehmend erodieren – das sind weltweit die zentralen Kennzeichen innerstaatlicher Konflikte zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Insbesondere der afrikanische Kontinent südlich der Sahara ist von dieser Entwicklung betroffen.
Die vorliegende Studie nähert sich dieser Problematik aus theoretischer Perspektive und setzt sich mit der Frage auseinander, ob und inwiefern innerstaatliche Konflikte die Transformation gesellschaftlicher Ordnungssysteme vorantreiben. Neben einer Untersuchung der Motive nichtstaatlicher Gewaltakteure sowie einer Analyse der Ursachen und auslösenden Faktoren prekärer Staatlichkeit, will die Studie vor allem den Blick für die soziale Dynamik von innerstaatlichen Konflikten schärfen. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die Entstehung alternativer Formen der sozialen Gewaltordnung.
LORENZ KNAUER studierte Politikwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Münster und Freiburg sowie am Trinity College Dublin.
Als Redakteur engagierte er sich mehrere Jahre ehrenamtlich für das studentische Wissenschaftsjournal 360° und arbeitet derzeit mit den Grünhelmen am Aufbau einer Schule in der DR Kongo.