Spielzeit automatischer Lagersysteme mit mehreren Übergabepunkten
Daniel Lantschner
Automatische Lagersysteme mit schienengeführten Regalbediengeräten sind seit
mittlerweile etwa 50 Jahren ein wichtiger Bestandteil von Logistiksystemen. Trotz
ständiger Weiterentwicklung ist der Übergabepunkt als Schnittstelle zwischen
Lagergasse und Lagervorzone im Regelfall nach wie vor in einem Eckpunkt der
Regale angeordnet. Diese Anordnung stellt hinsichtlich der mittleren Entfernung zu
den Lagerfächern der Regale eine ungünstige Lösung dar. Eine Verkürzung der
mittleren Entfernungen und folglich der mittleren Fahr- und Spielzeiten ist durch eine
in der vorliegenden Arbeit untersuchte Anordnung mehrerer Übergabepunkte in
einer Lagergasse möglich.
Um eine Untersuchung der Spielzeiten automatischer Lagersysteme mit mehreren
Ubergabepunkten zu ermöglichen, erfolgt zunächst eine Beschreibung möglicher
Anordnungen der Übergabepunkte und der für den Betrieb erforderlichen Strategien.
Für die Auswahl eines Übergabepunktes werden dabei neue Strategien entwickelt.
In Abhängigkeit dieser Strategien kann eine Optimierung der Anordnung der Übergabepunkte
in einer Lagergasse erfolgen, wofür ein Ansatz aufgezeigt wird.
Mittels numerischer Berechnung werden die Fahr- und Spielzeiten für exemplarische
Lagerkonfigurationen ermittelt. Auf diese Weise ist eine Untersuchung von Parametern
und schließlich der Spielzeiten unterschiedlicher Anordnungen mehrerer Übergabepunkte
möglich. Anhand eines Vergleichs der Ergebnisse mit jenen für unterschiedliche
Anordnungen eines einzelnen Übergabepunktes ist es möglich, das
Potenzial mehrerer Übergabepunkte hinsichtlich einer Verkürzung der Spielzeiten zu
ermitteln.
Den Schwerpunkt der Arbeit stellen mathematisch-analytische Berechnungsmodelle
für die Spielzeiten automatischer Lagersysteme mit mehreren Übergabepunkten dar.
Neu entwickelte Berechnungsmodelle ermöglichen eine Bestimmung der mittleren
Fahrzeit für ausgewählte Anordnungen der Übergabepunkte unter Berücksichtigung
der Strategie bei der Auswahl eines Übergabepunktes. Auf diese Weise werden die
Voraussetzungen geschaffen, um mehrere Übergabepunkte in einer Lagergasse bei
der Planung automatischer Lagersysteme aufwandsarm berücksichtigen zu können.