Splittermädchen
Rebekka Knoll
Ela ist sich sicher: Sie hat den besten Freund von allen. Zwar ist er zwanzig Jahre älter als sie, doch das spielt keine Rolle. Mit ihm kann sie über alles reden, er bringt ihr Singen bei und gibt ihr Tipps für die Bewerbung an Schauspielschulen. Als sie ihr Abi in der Tasche hat, besorgt er ihr sogar ein Praktikum an einem Theater – Ela ist überglücklich.
Doch weder sie noch er ahnen, dass mit diesem Praktikum alles anders wird. Dass Ela dort Betty kennenlernt und von ihr Dinge über ihren Freund erfährt, die nicht nur die Freundschaft zerstören, sondern auch Ela selbst. Ela muss herausfinden, dass ihr bester Freund vor Jahren Kinder missbraucht hat. Und dass er es wieder tun könnte – jederzeit.
Ela splittert. Und versucht, es herauszuschreien. Sie redet mit ihrem Freund Martin und ihrer Schulfreundin Susi darüber, aber die können es nicht glauben. Schützend stellen sie sich vor den Freund. Sie wollen alles zusammenhalten, doch dafür ist es längst zu spät. Ela sieht schon, dass hier nichts mehr zusammenpasst: die Freunde, die wegsehen, der beste Freund, der mit jedem Treffen unangenehmer wird, und Ela selbst, die sich vor den eigenen Gedanken fürchten sollte, es aber nicht tut.
Pädophilie gilt als Tabuthema. Immer wieder klagen Opfer darüber, dass Eltern, Freunde, Lehrer weggesehen haben, statt einzugreifen und ihnen zu helfen. SPLITTERMÄDCHEN sieht nicht weg, dieser Roman sieht genau hin. Provokant und gleichzeitig poetisch erzählt er eine aufrüttelnde Geschichte, die den Leser bis zuletzt in Atem hält. Denn Ela verfällt weder in Schweigen noch in blinde Panik. Stattdessen schlägt sie zurück. Doch ist ihr Weg der richtige?