Sprachkontakt und Sprachwandel auf der Insel Skye (Schottland)
Martina Müller
Band 3 der Reihe Studies in Eurolinguistics befaßt sich mit den Themen Sprachkontakt und daraus resultierendem Sprachwandel auf der Insel Skye.
Die Hebrideninsel Skye befindet sich an der Westküste Schottlands. Die dort lebenden Menschen sind traditionell der schottisch-gälischen Sprache verbunden, die jedoch seit Jahrhunderten bedingt durch direkten wie indirekten Kontakt mit Englischsprechern auf dem Rückzug ist. Nichtsdestoweniger gehört Skye im Hinblick auf die Schulbildung einem fortschrittlichen Verwaltungsbezirk an, was sowohl gälischen Sprachunterricht als auch die Vermittlung anderer Fächer durch Gälisch als Unterrichtssprache anbelangt. Dies gilt insbesondere für die Sekundarstufe.
Die vorliegende Untersuchung unter Jugendlichen auf Skye befaßt sich mit dem Gebrauch der Minderheitensprache Gälisch innerhalb der Familie und dem sozialen Umfeld der Schüler sowie der Vermittlung und Verwendung des Gälischen an der örtlichen weiterführenden Schule. Mit Hilfe eines soziolinguistischen Fragebogens und einer Aufsatzuntersuchung wird Aufschluß darüber erlangt, in wie weit das Englische Gälisch aus dem Alltag der Schüler verdrängt, wie die Familie den Spracherhalt positiv bzw. negativ beeinflußt und was die Schule zum Erhalt der Minderheitensprache beizutragen vermag. Vergleiche mit dem Schottisch-Gälischen verwandten Sprachen im britischen Raum und die Einbettung der Sprachsituation auf der Insel Skye in den weiteren schottischen Kontext runden das Bild ab.