Sprachliche Werturteile von Laien
Eine sozio-kognitive Analyse
Christina Cuonz
Laien sind sich einig: Es gibt schönere und weniger schöne Sprachen. Sprachliche Werturteile (ästhetischer und affektiver Art) sind ein integraler Bestandteil der metalinguistischen Alltagspraxis. Die vorliegende Studie untersucht empirisch breit gestützt, wie Laien in der Deutschschweiz und in der Romandie über Sprachen sprechen und diese konzeptualisieren. Evaluative Laienmetasprache wird einerseits auf quantitative Effekte und signifikante Einflussgrössen hin analysiert, andererseits werden kognitive Aspekte der metalinguistischen Praxis beschrieben. Davon ausgehend, dass evaluative Konzeptualisierungen von Sprachen in unterschiedlichen kognitiven Strukturen stattfinden, fokussiert die Studie u.a. auf kulturelle und metaphorische Modelle, Ideologien und Stereotypisierungen. Das Buch beantwortet Fragen der semantischen und pragmatischen Organisation diskursiver Spracheinstellungen und vermittelt die wichtigsten Argumente und Konzepte der direkten Spracheinstellungsforschung. Am Beispiel der Deutschschweiz und der Romandie wird gezeigt, wie soziale Beziehungen, Identitäten sowie Alteritäten über Sprachbewertungen ausgehandelt und reflektiert werden.