Sprachspiele als Machtspiele
Tadeus Rózewicz redigiert die Moderne
Joachim Fiebach, Elenore Kalisch, Wolfgang Mühl-Benninghaus
Die vorliegende Monographie ordnet sich in den Kontext der modernen Theatralitätsforschung ein, wendet sich aber einem spezifischen Problemfeld zu, nämlich den theatralen Aspekten sprachlicher Kommunikation, die an Textmodellen des polnischen Autors Tadeusz Rózewicz untersucht werden. Als sprachtheoretischer Ausgangspunkt werden Wittgensteins Philosophische Untersuchungen ausgewertet; sie bieten wichtige Anregungen zu einer sozialen Pragmatik, in der auch die spielerischen und inszenatorischen Momente der Sprachperformanz berücksichtigt werden können.
In der Blickrichtung von Foucaults Machtanalyse wird jedoch insbesondere danach gefragt, wie sich in Sprachspielen jeweils Machtspiele kommunikativ realisieren, mit welchen Mitteln, mit welchen Spieleinsätzen, auf welchen Ebenen, in welcher Verflechtung öffentlicher und privater Beziehungenusw. In dieser Blickrichtung wird die Textarbeit von Tadeusz Rózewicz sowohl in ihren polnischen Kontexten als in ihren europäischen Dimensionen erörtert.