Stabilisierungstraining für jugendliche Flüchtlinge mit Traumafolgestörungen
Marco Walg
Das Training richtet sich an jugendliche Flüchtlinge mit Traumafolgestörungen wie posttraumatische Belastungsstörung, depressive Störungen oder Angststörungen. Ziel des Trainings ist eine emotionale und psychische Stabilisierung der Teilnehmenden. Das Training kann sowohl im Gruppensetting als auch in der Einzeltherapie durchgeführt werden. Da die Versorgungsangebote für die Hochrisikogruppe der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge ausgebaut werden müssen, richtet sich dieses Manual nicht nur an Kinder- und JugendpsychiaterInnen, psychologische PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, sondern auch an pädagogische MitarbeiterInnen von Wohngruppen und Clearingstellen. Das Trainingskonzept wurde so entwickelt, dass keine bedeutsamen psychotherapeutischen Kompetenzen zur Durchführung erforderlich sind. Das Training ist spracharm konzipiert und stützt sich auf Bildmaterialien und Videoclips, sodass der Einsatz von Dolmetschern verzichtbar ist. So kann das Training direkt vor Ort in den Wohngruppen von MitarbeiterInnen angeboten werden, die den Jugendlichen vertraut sind. Das vorliegende Stabilisierungstraining soll auf diese Weise einen Beitrag zur besseren Versorgung der traumatisierten Flüchtlinge leisten. 2017 wurde das Trainingskonzept mit dem Innovationspreis der Fachgruppe Psychiatrie der Stadt Wuppertal ausgezeichnet. Das Stabilisierungstraining für jugendliche Flüchtlinge mit Traumafolgestörungen wurde 2016 in die Landesinitiative »Gesundes Land Nordrhein-Westfalen« aufgenommen. Es wurde als »vorbildlich für die Weiterentwicklung des nordrhein-westfälischen Gesundheitswesens« bewertet.