Stefan Zweig
Positionen der Moderne
Martina Wörgötter
Die Gunst Theodor Herzls, die Rivalität mit Hugo von Hofmannsthal, die Bewunderung für Sigmund Freud und das freundschaftliche Verhältnis mit Arthur Schnitzler – auf diese Topoi der Stefan Zweig Forschung beruft man sich gerne, um Stefan Zweig in der Moderne zu verorten. Band 6 der Schriftenreihe des Stefan Zweig Centre Salzburg widmet sich ›modernen Positionen‹, die in ihrer Bedeutung für Zweigs Entwicklung als Literat, Essayist, Europäer und Pazifist bislang noch zu wenig berücksichtigt worden sind: Bezüge zu Hippolyte Taine, über dessen Philosophie Zweig 1904 promovierte; die Freundschaft mit Ephraim Moses Lilien, dem ostgalizischen Jugendstil-Künstler und Anhänger von Herzls zionistischer Bewegung; das Verhältnis zu dem fast 20 Jahre älteren ›Jung Wiener‹ Hermann Bahr, Relationen zum französischen Philosophen und Schriftsteller Julien Benda und schließlich – anhand von erstmals veröffentlichten Briefen – Gemeinsamkeiten und Differenzen mit dem Schriftsteller Fritz von Unruh.
Mit Beiträgen von Antje Büssgen, Konstanze Fliedl, Jacques Le Rider, Stephan Resch und Reinhard Urbach. Enthalten ist in diesem Band außerdem Jean-Pierre Lefebvres (dt. Ines Schütz) Vorwort zu der 2013 (Paris, Gallimard, Collection Bibliothèque de la Pléiade) erschienenen französischen Gesamtausgabe von Stefan Zweigs erzählerischem Werk.