Stellen und Ausbildung der betrieblichen Ausbilder:innen
Grundannahmen, Transformationsprozesse, Reformdiskurse
Karina Kiepe
Die vorliegende Studie aktualisiert das Verständnis von Ausbilderhandeln und Ausbildereignung im Betrieb. Ausgehend von dem Befund, dass die Ausbilderforschung in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt wurde, und der Erwartung, dass sich das Handeln des betrieblichen Ausbildungspersonals durch Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Demografie signifikant verändern wird, rekonstruiert sie gegenwärtige Grundannahmen und Reformdiskurse zur Professionalisierung des betrieblichen Ausbildungspersonals.
In der theoretischen Exploration werden professions- und kompetenztheoretische, curriculumtheoretische sowie bildungspolitische Zugänge zum Stand der Forschung begründet. In der empirischen Exploration werden zum einen drei Lehr-Lernmaterialien der Ausbildung der betrieblichen Ausbilder:innen (AdA) mit einer Dokumentenanalyse untersucht. Zum anderen wird eine Delphi-Befragung mit Expert:innen aus Wissenschaft, Betrieb und Politik zu Reformdiskursen und Zukunftsherausforderungen durchgeführt.
Die Arbeit bringt drei zentrale Ergebnisse hervor: erstens eine übergeordnete Stellenbeschreibung betrieblicher Ausbilder:innen, sowie mögliche Veränderungen derselben, zweitens eine strukturierte Beschreibung von Grundannahmen zu Kompetenzen, Didaktiken und Aufgaben von betrieblichen Ausbilder:innen, drittens eine transformationsbezogene Diskussion zu Reformoptionen der AdA und ein Idealbild der Ausbilderlehrgänge sowie der Ausbildereignungsprüfung.