Steuerwettbewerb in Europa.
Barbara Stütz
Die politische und wissenschaftliche Auseinandersetzung zum Thema Steuerwettbewerb könnte aktueller nicht sein.
Steuern können unternehmerische Entscheidungen beeinflussen. Vor allem die Höhe des optimalen Kapitalstocks und die Standortwahl eines Unternehmens sind grundlegende Entscheidungen, die auch unter Berücksichtigung der Steuerlast getroffen werden.
Dieser Band stellt aktuelle Argumentationsbereiche der Auseinandersetzung rund um den Steuerwettbewerb dar. Dabei wird spezielles Fachwissen zur Steuerlehre mit Fachwissen im Bereich Europa kombiniert.
Die Arbeit geht zunächst auf die Grundlagen der ökonomischen Theorien und die steuerpolitische Strategie der EU ein und verdeutlicht anschließend nach welchen Kriterien die Entwicklung des Steuerrechts im europäischen Rahmen funktioniert. Dabei verfährt die EU-Kommission nach einem einfachen Grundsatz: Die Funktionsfähigkeit des Binnenmarktes wird als zentrales Bewertungskriterium eingeführt. Es wird die sehr aktuelle Frage beleuchtet, ob die EU tatsächlich eine eigene Steuerkompetenz erhalten sollte. Die verschiedenen Optionen haben spezifische Mängel, die in der Struktur der EU begründet sind, die nach wie vor ein Zwitter zwischen Bundesstaat und einem Staatenbund ist.
Die Autorin zeigt Schwierigkeiten und Probleme, die beim Versuch der Integration der Steuerpolitik innerhalb Europas auftreten bzw. aufgetreten sind, auf und vermittelt ein Verständnis für die Komplexität dieser Thematik.
Auch im Hinblick darauf, dass verschiedene Alternativen im Steuerwettbewerb Einfluss auf Entscheidungsfindungen unterschiedlicher Player im Wirtschaftssystem haben, werden vor allem die wechselseitigen Einflussfaktoren multinationaler Unternehmen untersucht.