Stille am Bahndamm
Jugendroman
Natali Bergen
Die fünfzehnjährige Gymnasiastin Lisa hadert mit so manchem: ihrem Aussehen, Modediktaten, Smartphones, ihren Eltern, dem kleinen, immerfort schreienden Bruder Oli. Auch in ihrer Mädchenclique kriselt es häufig. Und was ist nur mit Juli passiert, ihrer älteren Schwester, die vor knapp einem Jahr spurlos verschwand? Warum haben sich die Eltern einfach damit abgefunden?
Lisa vermisst Juli schmerzlich. Aus Angst vor dem Kontrollverlust ihrer Gefühle grenzt sie sich ab und zieht sich in ihre eigene Welt zurück, ihren Alltag strukturiert sie mittels minutiös geschriebener Listen. Auch ihre Freundinnen kommen oft nicht an sie heran.
Doch eigentlich ist Lisa einsam, die zart aufflackernden Gefühle für ihren Klassenkameraden Julian versucht sie, im Keim zu ersticken, ihren Frust brüllt sie nachts am Bahndamm gegen den Lärm vorüber donnernder Güterzüge in die Nacht.
Als die Familie professionelle Hilfe sucht, steht im Raum, dass Olis übermäßiges Geschrei auf die konfliktbeladene familiäre Situation zurückzuführen ist.
Nach dieser nüchternen Erkenntnis überstürzen sich die Ereignisse.
Lisa provoziert einen massiven Streit mit ihren Eltern, der nicht folgenlos bleiben wird.
Dem Gespött einer Mitschülerin setzt sie sich mit einer gefährlichen Kurzschlussreaktion zur Wehr und ergreift Hals über Kopf die Flucht zu Annalena, die sie über Postcrossing kennengelernt hat. Noch während des Aufenthalts bei Annalena ist Lisa auf einmal mit Tatsachen konfrontiert, die das Leben der Teenagerin erneut durcheinanderwürfeln.