Stille Zeile Sechs
Roman
Monika Maron
Die DDR Mitte der achtziger Jahre: Rosalind Polkowki, zweiundvierzigjährige Historikerin, beschließt, ihren Kopf von der Erwerbstätigkeit zu befreien und ihre intellektuellen Fähigkeiten nur noch für die eigenen Interessen zu nutzen. Herbert Beerenbaum, ein ehemals mächtiger Funktionär, bitet ihr eine Gelegenheitsarbeit: Rosalind soll ihm die gelähmte rechte Hand ersetzen und seine Memoiren aufschreiben. Trotz Rosalinds Vorsatz, nur ihre Hand, nicht aber ihren Kopf in den Dienst dieses Mannes zu stellen, kommt es zu einem Kampf um das Stück Geschichte, das beider Leben ausmacht. Die Auseinandersetzung mit Beerenbaum lässt Rosalind etwas ahnen von den eigenen Abgründen und den Fähigkeiten zur Täterschaft.