Supply Chain Koordination durch Lieferverträge mit rollierender Mengenflexibilität
Eine Simulationsstudie am Beispiel von Lieferketten der deutschen Automobilindustrie
Jörg Wilke
Die vorliegende Arbeit widmet sich RHF-Verträgen in ihrer Funktion als Koordinationsinstrument zur Dämpfung des Aufschaukeleffektes in industriellen Beschaffungsnetzwerken am Beispiel der Automobilindustrie. Im Mittelpunkt steht die Forschungsfrage, ob und unter welchen Bedingungen mit diesem Vertragstyp eine mehrstufige Lieferkette derart zu koordinieren ist, dass für die beteiligten Wertschöpfungspartner ein Kooperationsnutzen erzielbar ist. Zur experimentellen Beantwortung dieser Frage und daraus abgeleiteter Hypothesen wurde ein System-Dynamics-Simulationsmodell entwickelt, welches den Bullwhip-Effekt in einem mehrstufig rollierenden Planungsprozess einer Automobillieferkette nachbildet. Das Modell berücksichtigt neben der rollierenden Planung weitere typische Prozessmerkmale des Beschaffungsnetzwerkes, insbesondere begrenzte Kapazitäten, dezentrale Entscheidungsregeln, Produktionsglättung, mehrere Produktvarianten, autokorrelierte und fehlerbehaftete Nachfrage sowie Verzögerungen im Material- und Informationsfluss.