Swingerbaby
Roman
Roger Staub
Diese Leitfragen eines philosophischen Wettbewerbs lösen in einer Gymnasialklasse eine unheilvolle Dynamik aus: Eine Gruppe namens Kla-Ro-Man-Clan, angeführt vom charismatischen und gefühlskalten Schüler Klaus, will den Beweis antreten, dass nur Handlungen Realität schaffen. Die Mittel, zu denen sie dabei greift, scheinen so frei von moralischen Grundsätzen zu sein wie ihre Weltsicht. Zielobjekt der bösartigen Intrige sind der Mitschüler Huck Snyder, der in einem Swingerclub gezeugt wurde und ohne Vater aufwächst, sowie Elena, die in den Augen Hucks trotz ihrer Hautausschläge schön und begehrenswert ist.
In einem Blog wird ausgiebig über das Verhältnis von fiktiver und realer Welt gechattet. Eine Chatfigur mit dem Pseudonym ›Walküre‹ fällt mit ihren poetischen Beiträgen besonders auf. Eines Tages verschwindet Elena spurlos. Huck verdächtigt den Clan und nimmt zusammen mit seinem Freund Bende, einem autistischen Computernerd, den Kampf gegen diesen auf. Als er wegen mutmasslichen Mordes an Elena und Androhung eines Schulmassakers verhaftet und in ein Jugendgefängnis gesteckt wird, scheint die Rechnung der Verschwörer aufgegangen zu sein.
Roger Staubs Ansatz, eine komplexe philosophische Materie in eine verzwickte Kriminalgeschichte zu verpacken, nimmt gefangen. Und als Gymnasiallehrer konnte er bei der Beschreibung des ›Milieus‹, in dem sein Roman Swingerbaby spielt, aus dem Vollen schöpfen.