System zur Honorierung der Apothekerleistungen
Ein Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen
Max Brentano, Konjunkturforschungsstelle Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich, Bernd Schips
Der schweizerische Arzneimittelmarkt ist zur Zeit grossen Veränderungen unterworfen. Die erhofften Kosteneinsparungen durch das neue Krankenversicherungsgesetz (KVG) blieben aus; die politischen Diskussionen und Debatten um die Ausgestaltung bzw. Senkung der Medikamentenpreise stossen demnach weiterhin auf grosses öffentliches Interesse.
Mit der 1. Revision des KVG, die am 1. Januar 2001 in Kraft getreten ist, wurde ein Beitrag zur Senkung der Medikamentenkosten vollzogen. Für die Apothekerinnen und Apotheker gilt seither ein sogenanntes Substitutionsrecht. Sofern der Arzt oder die Ärztin nicht ausdrücklich die Abgabe des Originalpräparats verlangt, darf in den Apotheken das Originalpräparat durch ein Generikum ersetzt werden.
Neben dem Substitutionsrecht wird auch von dem auf Mitte Jahr in Kraft tretenden neuen, leistungsorientierten Abgeltungssystem (LOA) ein langfristiger Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen erwartet. Nach diesem System wird neu die Beratungsleistung der Apotheken von den Medikamentenpreisen getrennt. Damit werden individuelle Anreize geschaffen, die kostenbewusstes Verhalten für die Medikamentenanbieter attraktiv machen.
Der bevorstehenden Einführung des LOA-Modells gingen langjährige Verhandlungen über eine Neuausrichtung der Abgeltung pharmazeutischer Leistungen voraus. Bereits 1994 lag ein erster Entwurf vor, seither wurden zahlreiche Modifikationen vorgeschlagen, analysiert und wieder verworfen. Das Buch legt nun die grundlegenden Überlegungen, die schliesslich zum leistungsorientierten Abgeltungsmodell geführt haben, zusammenfassend dar. Es richtet sich zum einen an die vom neuen Modell direkt Betroffenen, zum anderen aber auch an interessierte „Aussenstehende“.