Tatort. Ein populäres Medium als kultureller Speicher
Dennis Gräf
Die Krimireihe Tatort feiert dieses Jahr ihren 40. Geburtstag. Dem Tatort wird wie keiner anderen Fernsehproduktion eine Funktion als ‹Seismograph› bundesrepublikanischer Realität zugesprochen. Die Studie untersucht den Tatort von den 70er bis zu den 90er Jahren (mit einem Ausblick ins 21. Jahrhundert) unter mediensemiotischen Aspekten und rekonstruiert die zentralen inhaltlichen und ästhetischen Schwerpunkte der Serie: Welche Normen und Werte, welche Konstruktionen von ‹Gesellschaft› werden im Tatort sukzessive vorgeführt? Zudem stellt sich die Frage, welche Funktion der Kriminaldiskurs für die Modellierung der Tatort-Welten hat: Welche Art von Verbrechen wird von wem wie sanktioniert und was bedeutet das für die Filmbedeutung bzw. die vorgeführte Kultur?