Temporale Referenz in der Zweitsprache
Eine Untersuchung am Beispiel des Zweitspracherwerbs und -gebrauchs des Deutschen durch koreanische Krankenschwestern
Yeong-Sook Kwan
Die begriffliche Struktur der Zeitkonzepte, über die ein erwachsener Lerner verfügt, spielt für den Zweitspracherwerb und -gebrauch eine steuernde Rolle. Der Lerner hat ein pragmatisches Problem, das im Ungleichgewicht zwischen konzeptueller Repräsentation und möglichem sprachlichen Ausdruck temporaler Referenz auftritt und wie Temporalität als eine grundlegende Eigenschaft von Texten zum Aufbau temporal kohärenter Texte beiträgt. Datenmaterial bilden Filmnacherzählungen und freie Erzählungen von zehn koreanischen Krankenschwestern. Anhand der Texte wird untersucht, wie Zeitausdrücke eingesetzt werden und inwieweit diese Kennzeichnung temporaler Relationen diskursspezifisch ist. Ein Schwerpunkt der Analyse liegt auf der Einflußgröße ‚Muttersprache‘. Hierfür werden vergleichbare Texte von Arbeitsmigranten mit unterschiedlichen Ausgangssprachen herangezogen.