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Kurzgeschichten in einem breiten Spektrum
Kinder wollen Geschichten hören. Von den Eltern erzählt oder anderen Erwachsenen. Sie wollen innerlich bewegt werden. Mitleid empfinden lernen, sich fürchten lernen, Hinterlist erkennen lernen. Immer wieder aufs Neue die gleichen Märchen, Geschichten oder Begebenheiten, die es gar nicht geben kann. Über Geister und Mächte, Zwerge und Riesen, fliegende Menschen, Einhörner, Walfische, die Menschen verschlucken und wieder ausspeien, Zauberer und Gaukler.
Was erzählt man aber Erwachsenen? Menschen, die ein halbes Leben hinter sich haben. Die den Traum von Prinz und Prinzessin längst ausgeträumt haben. Die wissen, dass hinter allen Märchen ein Autor steht. Der ihnen etwas vorflunkert, dass ein Mensch nie und nimmer auf einer Kanonenkugel reiten kann, und die Dame, die auf offener Bühne zersägt wird, keinen Schaden erleidet. Was erzählt man also Erwachsenen?
Jeder kennt die Antwort. Alle haben zum Erfolg dieser Erzählungen und Schilderungen geführt – zum Erfolg der Bestseller, denn sie haben sie gekauft und wohl auch gelesen. Jedenfalls die Rezensenten in den Zeitungen, die diese Werke dann in die Bestsellerlisten stellten und allen, die diese Bestseller noch nicht gelesen haben, einredeten, dass sie an einer großen Geschichte vorbei leben, wenn sie nicht zum Bestseller greifen.