Thailand 2010 – Band 2
Kugeln statt Wahlen
Mark Teufel
Der 2. Band über das Jahr 2010 aus der Jahrbuchreihe über politische Entwicklungen in Thailand beschreibt die Reaktion des Staates auf die Forderungen der Demokratieaktivisten nach Neuwahlen. Mit gepanzerten Fahrzeugen, Scharfschützen und Kriegswaffen ging die Regierung und Armee gegen weitgehend unbewaffnete Demonstranten der Vereinigten Front für Demokratie und gegen Diktatur (UDD) vor. Mehr als 10 unbewaffnete Demonstranten wurden durch Kopfschüsse von Scharfschützen getötet, ca. 800 Demonstranten wurden teilweise lebensgefährlich verletzt. Eine Hand voll unbekannte Bewaffnete, von denen sich die UDD distanzierte, ging gegen den Führungsgeneral und die Scharfschützen vor. Manche Beobachter glauben inzwischen, dass ohne die Schüsse auf Scharfschützen der Armee die Opferzahlen schon an diesem Tag wesentlich höher gewesen wären. Hatte die Democrat Party doch erklärt, dass man mit 200 bis 400 Toten rechnen würde, sollte die Armee gegen die Demonstranten vorgehen. In der Folge nannte der Premierminister die Führer der UDD „Terroristen“ und behauptete, dass ca. 500 bewaffnete Terroristen sich unter die Demonstranten gemischt hätten. Aber dieses Blutbad am 10.04.2010 sollte erst der Anfang des größten Massakers in der Geschichte der konstitutionellen Monarchie Thailands sein.