Tierexperimentelle Studie zur Testung der antimikrobiellen Wirksamkeit einer Rifampicin-Fosfomycin-Beschichtungfür zementfreie Endoprothesen in einemKaninchen-Infektionsprophylaxe-Modellgegen Staphylococcus aureus von Seim,  Florian

Tierexperimentelle Studie zur Testung der antimikrobiellen Wirksamkeit einer Rifampicin-Fosfomycin-Beschichtungfür zementfreie Endoprothesen in einemKaninchen-Infektionsprophylaxe-Modellgegen Staphylococcus aureus

Das Ziel dieser Studie war die Evaluation der antimikrobiellen Wirksamkeit einer neuen
Antibiotikakombination mit Rifampicin und Fosfomycin in einer
Oberflächenbeschichtung für zementfreie Endoprothesen.
In einem etablierten tierexperimentellen Infektionsprophylaxemodell wurde an
Kaninchen die antimikrobielle Wirksamkeit der Antibiotikabeschichtung gegen eine
Kontrollgruppe ohne antibakterielle Oberflächenbeschichtung getestet. Den insgesamt
22 Kaninchen der beiden Hauptstudien wurde ein K-Draht in den Markraum der Tibia
operativ eingebracht und der Tibiamarkkanal mit 105 KBE oder 106 KBE
Staphylococcus aureus kontaminiert. Die Keimkonzentrationen wurden vorab anhand
einer Pilotstudie mit 12 weiteren Tieren bestimmt. In den Hauptversuchen wurden
11 Tiere mit einem MSSA und weitere 11 Tiere mit einem MRSA infiziert. Nach einer
Standzeit von etwa 4 Wochen wurden die Tiere euthanasiert. Als infiziert galten jene
Tiere, die mindestens einen positiven Befund der drei folgenden Kriterien aufwiesen:
positiver Keimnachweis beim Agarplatten-Test, klinische Infektionszeichen,
histologische Zeichen einer Knocheninfektion.
Bei beiden Hauptstudien kam es zu einer Infektionsrate von 100 % innerhalb der
Kontrollgruppe. Jeweils nur ein Tier der Rifampicin-Fosfomycin-Gruppe wurde
aufgrund des histologischen Befundes als infiziert eingestuft, wobei keine klinischen
Infektzeichen oder ein positiver Keimnachweis auf den Agarplatten bestanden (16,7 %).
Daraus ergab sich eine statistisch signifikante Reduktion der Infektionsrate durch die
antibiotische Beschichtung im Vergleich zur Kontrollgruppe (p = 0,015).
Die Ergebnisse der unterschiedlichen diagnostischen Methoden korrelierten gut
miteinander. Sowohl die klinischen Beobachtungen der Tiere und der makroskopische
Befund bei Explantation als auch die mikrobiologische Keimauszählung und der
histologische Untersuchungsbefund zeigten einheitlich positive oder negative Befunde.
Abschließend kann nach der hier vorliegenden Studie eine hervorragende
antimikrobielle Wirksamkeit der Rifampicin-Fosfomycin-Beschichtung konstatiert
werden. Insbesondere die Wirksamkeit gegen einen MRSA stellt ein wichtiges Ergebnis
dar.

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