Tony Conrad
Video – und darüber hinaus
Tabea Lurk
Der US-amerikanische Künstler Anthony (Tony) Conrad (*1940) ist seit über 50 Jahren eine feste Größe im Kunstbetrieb. Gefeiert als Musiker, Filmemacher, Video- und Performance-Künstler gelingt sein Durchbruch 1966 mit dem Experimentalfilm «The Flicker». Neben den Filmarbeiten (inkl. «Yellow Movies») finden die sogenannten «String Performances» (Solovioline) große Anerkennung. Sie erinnern an das (1962–1967) und wurden von namhaften Autoren aufgearbeitet. Die vorliegende Monografie konzentriert sich daher auf die ca. 70 Videoarbeiten des Künstlers, die ab 1977 entstanden und noch nicht wissenschaftlich untersucht wurden. Auf die Erinnerung an Eckpunkte des künstlerischen Werdegangs (Videografischer Blick auf die Künstlervita) folgt der Übergang vom materialistischen Experimentalfilm zum videografischen Bilddenken im Umfeld der Appropriation Art (Video als letzte Aufforderung). Die Reflexion der telematischen Kultur der 1980er Jahre hinterfragt das Wechselspiel zwischen (Video-)Kunst und Gesellschaft (Video als Fernsehkritik). Das letzte Kapitel (Video im Spannungsfeld der Musik) kehrt zum Beginn der künstlerischen Karriere Tony Conrads zurück.