Trouble Every Day
Zum Schrecken des Alltäglichen
Anna Hordych, Johannes Ungelenk
Der Band ist den existenziellen Turbulenzen gewidmet, die dem Menschen nicht als katastrophales Ereignis widerfahren, sondern ihn als unentrinnbarer Alltag formen. Egal ob Verschiebungen im universitären Selbstverständnis (Vinken), Umgang mit geschlechtlicher Abweichung (Ungelenk, Hordych), Kampf gegen Abholzung (Nixon), technische Totalüberwachung im Alltag, narratologische Erkundungen von Zeit oder Gattung (Pierstorff; Reisener), stets erweist sich scheinbar banaler Alltag als erstaunlich produktiver Ausgangspunkt für gesellschaftliche, künstlerische und denkerische Prozesse. Das Gewöhnliche des Alltags ist nicht länger bloß statische Folie für Veränderung – es ist selbst als generatives Werden nobilitiert, das nun aber doppelbödige Wertung annimmt: Alltag verliert das Verlässliche, wird bedrohlich; zugleich ist diese neue Unruhe des Alltags, sein trouble, aber auch Chance für Veränderung und kritische oder künstlerische Intervention.