Umwelt und Gesundheit konsequent zusammendenken
Eine intakte Umwelt ist eine Grundvoraussetzung für die Gesundheit der Menschen. Wenn ökologische Belastungsgrenzen überschritten werden, hat dies erhebliche gesundheitliche Auswirkungen. Trotz der jüngsten Hitzewellen, Dürren, Starkregenereignisse und der COVID-19-Pandemie nehmen Politik und Gesellschaft diesen Zusammenhang noch immer nicht ernst genug. Etwa 15 % der Todesfälle in Europa sind auf umweltbedingte Risikofaktoren zurückzuführen. Dabei sind die Belastungen und die daraus resultierenden Krankheiten sozial ungleich verteilt. Das gilt auch für den Zugang zur Natur, die eine unterschätzte Ressource für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen darstellt.
Vor diesem Hintergrund analysiert der SRU in seinem aktuellen Gutachten Strategien, um gesunde Lebensverhältnisse für alle zu schaffen. Bekannte Risiken – beispielsweise Feinstaub, Antibiotikaresistenzen sowie langlebige und bioakkumulierende Chemikalien wie PFAS – sollten konsequent angegangen werden. Der SRU spricht sich dafür aus, den gesundheitsbezogenen Umweltschutz in allen Ressorts sowie auf Ebene von Bund, Ländern und Kommunen stärker zu berücksichtigen. Um hierfür wichtige Konzepte und Prinzipien miteinander zu verknüpfen, formuliert der SRU das Leitbild Ökosalute Politik. Zudem empfiehlt der SRU, etablierte Instrumente wie Monitoring, Grenzwerte und Umweltprüfungen an neue Herausforderungen anzupassen. Bei den anstehenden Transformationen der Energie-, Verkehrs-, Agrar- und Ernährungssysteme sollten die Gesundheitsdimensionen systematisch mitgedacht werden. Bei der Entwicklung der Städte ist es wichtig, einen stärkeren Fokus auf Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung zu legen. Städtische Grünräume sind zu erhalten und auszubauen, denn sie haben für menschliche Erholung und Klimaanpassung eine große Bedeutung. Insgesamt leistet auch der Naturschutz wichtige Beiträge, die menschliche Gesundheit zu fördern