Umweltgerechtigkeit, Public Health und soziale Stadt
Werner Maschewsky
Umweltbelastungen auf soziale Gruppen und Regionen. Diese Verteilung hat in den USA oft folgende Merkmale:
• viele Umweltbelastungen sind sehr ungleich verteilt
• von hohen Umweltbelastungen betroffene Gruppen sind auch ökonomisch, politisch und sozial benachteiligt
• neue Umweltbelastungen werden so verteilt, daß sie bestehende Umweltungleichheit eher verstärken
Solche Umweltungleichheit wird in den USA als ungerecht bewertet, als Ver-stoß gegen Chancen-, Verteilungs- und Verfahrensgerechtigkeit. Dieses Thema wurde dort so wichtig, daß Präsident Clinton in einem Regierungserlaß darauf einging und einzelne Kommunen – wie New York City – Konzepte für die gerechte Verteilung (fair share) von Umweltbelastungen auf Stadtteile entwickelten.
Auch in der BRD gibt es ähnliche Probleme, was Umweltwissenschaft, Public Health, Stadtsoziologie, Sozialarbeit, Stadt- und Regionalplanung beschäftigen sollte. Konzeptionell läßt sich Umweltgerechtigkeit bei uns beziehen auf Überlegungen zur Umwelt-, Gesundheits- und Sozialverträglichkeit von politischen Maßnahmen; prozedural auf Programme, wie „Gesunde Städte“, „Soziale Stadt“ und „Lokale Agenda 21″.