„… und alles ist Kabbala“
Gershom Scholem im Gespräch mit Jörg Drews
Jörg Drews
1923, als 26-Jähriger, wanderte der aus Berlin gebürtige Gershom (Gerhard) Scholem, Freund Walter Benjamins und Werner Krafts, aus Deutschland nach Palästina aus, um dort am Aufbau eines jüdischen Gemeinwesens teilzunehmen und um die Tradition der jüdischen Mystik, der Kabbala, zu erforschen. Praktisch im Alleingang hat Scholem, seit 1933 Professor für die Erforschung der Kabbala, eine historisch-kritische Wissenschaft aufgebaut und die Ergebnisse seiner Arbeit in mehr als zwei Dutzend Büchern niedergelegt. Scholem gehörte zu den bedeutendsten geistigen Gestalten Israels. Er starb im Februar 1982.
Im Gespräch mit Jörg Drews, das 1976 in Scholems Wohnung in Jerusalem geführt wurde, gibt Scholem Auskunft über sein Leben, seine Forschungen, sein Verhältnis zu Walter Benjamin, seine Stellung zum Zionismus und zur Lage des Staates Israel sowie über sein Interesse an der Geschichte der jüdischen Unterwelt. Der vollständige Text des Interviews ist eine im lebendigen Gespräch entstandene Ergänzung seiner Biografie „Von Berlin nach Jerusalem“ (1977, Neuauflage 1997). In seinem Nachwort porträtiert Jörg Drews aus den Erfahrungen einer mehr als zehnjährigen Bekanntschaft den jüdischen Gelehrten, den Erzähler und den Wissenschaftler, den Berliner, der zum Zionisten und zum Bürger Jerusalems wurde.