Und der Karriereknick kam eigentlich immer, wenn die Kolleginnen dann mit Kind lieber Teilzeit gearbeitet haben
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus strukturieren Interviews mit erfolgreichen deutschen Managerinnen
Dr. med. Lotte MPH Habermann-Horstmeier
Die beruflichen Aufstiegschancen für Frauen entsprechen noch immer nicht denen ihrer männlichen Kollegen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass dies vor allem an der schwierigen Vereinbarkeit von Karriere und Familie liegt – ein Thema, dass in der Öffentlichkeit noch immer als reines Frauenthema betrachtet wird. Auch eine mangelnde Belastbarkeit und der fehlende Wille zum Aufstieg werden häufiger als Grund angeführt, weshalb es Frauen nur vereinzelt gelingt, in die obersten Führungsetagen zu gelangen. Uns interessierte nun, wie Frauen dies sehen, die diesen Aufstieg schon geschafft haben oder gerade dabei sind, die obersten Sprossen der Karriereleiter zu erklimmen. Probandinnen unserer Anfang 2008 durchgeführten empirischen Studie waren sechs Frauen aus dem deutschen Top- und Mittel-Management, die anhand zuvor formulierter Kriterien aus den 300 Teilnehmerinnen einer Vorläuferstudie ausgewählt worden waren. Mit Hilfe strukturierter Telefoninterviews wurden sie nun u.a. zu ihrer Karriereplanung, zu ihrem beruflichen Aufstieg und zu ihren familiären Verhältnissen befragt.