Ungesicherte Diagnosen
Kranken(haus)-Geschichten des Adam Lessek
Hans-Werner Kessel
In einer kurzweilig erzählten Betrachtung lernt der Leser mit Adam Lessek einen Patienten kennen, der anhand seiner Krankengeschichte die Entwicklung der Medizin in rund 70 Jahren austestet, seine Schlüsse zieht und andere dazu ermutigen möchte, im Falle einer anstehenden Entscheidung – für oder gegen einen chirurgischen Eingriff – nicht auf eine Zweitmeinung, sowie eine ausgeweitete Internet-Recherche zu verzichten, auch wenn einige Mediziner dem Laien davon abraten. Diese Info ist einigen gezielten Andeutungen im Spannungsfeld zwischen Buchtitel und Erzählung zu entnehmen. Glasklar ist jedoch herausgearbeitet, mit welcher Einstellung sich schwierige Zeiten, nach Erkrankungen oder Operationen, positiv überstehen lassen. Das Buch ist sozusagen eine Ermutigung zum Überleben. Letztlich erscheint der Text als Erziehungshilfe in der Corona-Zeit sehr geeignet. Hier werden nicht die Augen vor einer Krankheit verschlossen. In der positiv ausgerichteten Auseinandersetzung mit dem uns (Adam Lessek) überfallenden Übel, sieht der Autor die Chance einer Situations-Bewältigung. Mit demütigem Glauben bzw. einem vorwärts gerichteten Fatalismus ausgestattet, werden von Adam selbst die unangenehmsten Situationen gemeistert. Auf gemachte Erfahrung kann man sich stützen. Diese Meinung vertreten der Autor und sein Protagonist. Die einzelnen Geschichten liefern dafür Belege. Das sollten sich Corona-Leugner einmal vor Augen führen.