Unheimlich. Die Kunst von Fritz Schwimbeck
Alice Arnold-Becker
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in Europa zahlreiche Kunstwerke, in denen das Unheimliche, das Grauen, seinen Ausdruck fand. Ein Meister in der Inszenierung des Unheimlichen war der Künstler Fritz Schwimbeck (1889−1977). Schwimbeck wuchs im Friedberger Schloss auf. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er jedoch in München, wo er sich in den 1910er/20er-Jahren in einem Kreis von Schriftstellern, Künstlern und anderen Intellektuellen bewegte.
In diesen Jahren entwarf er grafische Zyklen mit Motiven des Unheimlichen, die ihre Prägung in den Schrecken des Ersten Weltkriegs, aber auch in Krankheit, Schmerz und Begegnung mit dem Tod erhalten hatten. Darüber hinaus illustrierte Schwimbeck zeitgenössische Bücher aus dem Bereich der phantastischen Literatur wie Gustav Meyrinks Romane „Der Golem“ (1915) oder „Das grüne Gesicht“ (1916), aber auch Literaturklassiker von William Shakespeare oder Heinrich von Kleist. Die Verwendung von Schattengestalten und gezielt eingesetzten Lichtquellen sowie subtilen Hell-Dunkel-Abstufungen verleihen seinen Arbeiten einen geheimnisvollen Charakter.