Unternehmensgröße, Innovation und Wertschöpfungswachstum
Eine empirische Untersuchung im Lichte der Schumpeterschen Innovationsdiskussion
Uwe Kessler
Ausgehend von der aktuellen Schumpeterschen Innovationsdebatte konnte in der theoretischen Diskussion gezeigt werden, daß aus gesamtwirtschatlicher Sicht die systematischste Generierung von Innovationen dann erfolgt, wenn große kleinere Unternehmen im Wettbewerb zueinander stehen. Allerdings zeigen beide Unternehmensgrößen in Teilen ein unterschiedliches Verhalten bei der Umsetzung von Innovationen. Im relativen Vergleich liegt dabei – vereinfacht ausgedrückt – der Schwerpunkt der Innovationsaktivitäten der kleineren Unternehmen bei Prozeßinnovationen, hingegen bei Großunternehmen bei Produktinnovationen und insbesondere bei Produktneuentwicklungen. Auf der Basis von Mikrodaten von rund 300 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes konnten diese theoretischen Überlegungen in (weiten) Teilen für den Zeitraum von 1961 bis 1984 bestätigt werden. Als (Ersatz) Meßgröße für die Innovationsaktivitäten fanden dabei verschiedene Investitionsindikatoren Anwendung. Für den gleichen Zeitraum war auf Unternehmensebene ebenfalls aufzeigbar, daß es im Wertschöpfungswachstum praktisch zu unternehmensgrößenspezifischen Differenzierungen kommt, womit die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrelevanz Unternehmensgrößen an dem wohl wichtigsten volkwirtschaftlichen Wachstumsmaß verdeutlicht wird.