Untersuchung des transienten Verhaltens von Windenergieanlagen mit doppeltgespeistem Asynchrongenerator bei dreipoligen Kurzschlüssen
Richard Hanke-Rauschenbach, Lutz Hofmann, Thomas Lager, Peter Werle
Der steigende Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland führt zunehmend zu einer Umstrukturierung des Elektroenergiesystems (EES). Durch die hohe Anzahl bereits installierter Windenergieanlagen (WEA) und den steigenden Ausbau von WEA verändert sich u. a. das Kurzschlussverhalten in den unterschiedlichen Netzebenen. Zur Berechnung von Kurzschlussströmen in Drehstromnetzen wird die Methode der Ersatzspannungsquelle an der Kurzschlussstelle nach der internationalen Norm IEC 60909-0 und dem deutschen Äquivalent DIN EN 60909-0 verwendet, die seit Dezember 2016 WEA berücksichtigt. Darin werden WEA mit doppeltgespeistem Asynchrongenerator (DGAG) durch einen impedanzbasierten Ansatz beschrieben, der auf Messergebnissen aus der Anlagenzertifizierung und einem vom Hersteller anzugebenden Faktor k basiert.
Zur Ermittlung des Kurzschlussverhaltens von WEA mit DGAG wird im Rahmen dieser Arbeit das transiente Verhalten von WEA mit DGAG bei dreipoligen Klemmenkurzschlüssen untersucht. Aufbauend darauf werden vereinfachte Berechnungsvorschriften zur Bestimmung charakteristischer Kurzschlussstromkenngrößen (Anfangs-Kurzschlusswechselstrom und Stoßkurzschlussstrom) abgeleitet.