Untersuchungen zu N-heterocyclischen Carbenen mit anionischer Funktionalisierung
Marvin Koneczny
Bekannte Iridiumkomplexe von schwach koordinierenden anionischen N-heterocyclische Carbenen (WCA-NHCs) werden in ihrer Aktivität im katalytischen H/D-Austausch an diversen Substraten untersucht. Im Fokus stand hierbei die Deuterierung verschiedener Substrate mit konkurrierenden funktionellen Gruppen, um ein besseres Verständnis der mechanistischen Vorgänge während der Katalyse zu erlangen. Anschließend wurden Derivate der untersuchten WCA-NHCs durch Substitution des Carben-Rückgrats mit Al(C6F5)3 und Ga(C6F5)3 synthetisiert und der Einfluss dieser Derivatisierung auf die Reaktivität untersucht. Als weitere Modifikationsmöglichkeiten der WCA-NHCs konnten die N-Substituenten identifiziert werden. Versuche ein WCA-NHC mit unsymmetrischer N-Substitution zu isolieren, führten jedoch zu den entsprechenden normalen Caben-Boran-Addukten. Zusätzliche Versuche die unsymmetrisch N-substituierten NHCs mit einer anionischen Funktionalisierung zu versehen, führten zur Darstellung einiger Beispiele für Trimethylsilyl (TMS) geschützte Imidazolin-2-imin-Liganden, welche als Übertragungsreagenz für anionische Imidazolin-2-iminato-Liganden (NIm) geeignet sind. Ihre Applikation als Imidazolin-2-iminato-Liganden wurde in einer Reihe von TiCl3-Komplexen untersucht. Ebenfalls konnten die Liganden in der Synthese von Halbsandwich-Titankomplexen sowie von Komplexen des Typs [(NIm)2TiCl2] eingesetzt werden. Der Einfluss der neuen Liganden auf die Festkörperstrukturen der Komplexe wurde anhand von Röntgenstrukturanalysen ermittelt und in den Kontext mit vergleichbaren symmetrisch N-substituierten Komplexen gesetzt.