Untersuchungen zum Sedimenttransport durch Grundlawinen in zwei Einzugsgebieten der Nördlichen Kalkalpen
Quantifizierung, Analyse und Ansätze zur Modellierung der geomorphologischen Aktivität
Tobias Heckmann
Obwohl Schneelawinen als geomorphologischer Prozess in der wissenschaftlichen Literatur zum Sedimenthaushalt alpiner und arktischer Geosysteme als signifikant beurteilt werden, sind die Kenntnisse über die Höhe des Sedimenttransports, die Intensität der Formung und die Steuerungsfaktoren der geomorphologischen Aktivität bislang lückenhaft. Im Rahmen eines Forschungsprojektes zum Kaskadensystem des Sedimenthaushaltes in Hochgebirgen wurden in zwei Untersuchungsgebieten in den Bayerischen Kalkalpen mehrjährige prozessgeomorphologische Untersuchungen durchgeführt, die eine Quantifizierung des Beitrags von Lawinen zum Sedimenthaushalt alpiner Einzugsgebiete und die Analyse der steuernden Faktoren zum Ziel hatten. Aus den über 120 kartierten und beprobten Ereignissen konnten Erkenntnisse über die Höhe des Abtrags, des Transports und der Ablagerung gewonnen werden. In der Arbeit ausführlich beschriebene GIS-basierte Modelle dienten anschließend als Grundlage für die räumliche Abgrenzung der potenziellen Prozessgebiete, einer genaueren Abschätzung der Abtragsintensität und der Analyse verschiedener Einflussfaktoren auf die Lawinenerosion