Urmein
Roman
Alain Claude Sulzer
1911 erwirbt ein italienischer Adeliger ein halb verfallenes Schloss in der Schweiz. Es liegt in Urmein, einem kleinen Dorf oberhalb von Thusis. Ausgewählte Freunde aus ganz Europa kommen hier zusammen, um einen geruhsamen Lebensabend zu verbringen. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs bricht die neue Zeit in Gestalt eines jungen Soldaten über sie herein.
Im Jahr 1911 erwirbt der italienische Graf Emilio Galli ein halb verfallenes Schloss; es liegt in Urmein am Fuße des Piz Beverin. Als Galli den mit verschwenderischer Pracht restaurierten Ruhesitz bezieht, ist er nicht allein: Ausgewählte Freunde aus halb Europa kommen zusammen – eine ungewöhnliche Gemeinschaft, in der sich die Lebensgeschichten von Künstlern und Abenteurern, von Reisenden und Damen der Gesellschaft kreuzen. Tagsüber in den weitläufigen Zimmerfluchten mit sich selbst beschäftigt, trifft man sich abends im exotisch angelegten Wintergarten. Doch dann bricht die neue Zeit herein in Gestalt des aus den Materialschlachten des Krieges zurückkehrenden Neffen Gallis. Mit stilistischem Glanz und großer Dichte zieht Alain Claude Sulzer seine Leser in eine Welt, die in ihrem Untergang noch einmal ihre ganze Pracht entfaltet. Schloss Urmein, das ist eine faszinierend gedachte Weltfluchtburg. Als Galli seine Utopie aufgibt und die Koffer packt, ist es 1918: Winter über Europa.