Utopie in der russischen Literatur
Redaktion Walter Kroll
Reinhard Lauer
Utopie in der russischen Literatur vereint eine Reihe von Fallstudien zu Utopie (und Antiutopie) in der russischen Literatur, die epochenübergreifend den Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis zur Puškin-Zeit, von Realismus zu Symbolismus, von Avantgarde zu Sozialistischem Realismus und von „Tauwetter“ zu Postmoderne umfassen. Die synchrone Sicht auf utopische Themen der jeweiligen Epoche ermöglicht, die Spezifika und den Modellcharakter des utopischen versus antiutopischen Denkens in Russland kennenzulernen.
Jede Fallstudie ist textanalytisch ausgerichtet und erschließt künstlerische, formale und gattungsmäßige Strukturen, die die utopische und antiutopische Literatur ausbildet. Dabei werden auch philosophische- und literaturgeschichtliche Kontexte berücksichtigt. Der jeweilige Kontextbezug öffnet den Weg für vergleichende Studien utopischer Entwürfe in anderen europäischen Literaturen und in der Philosophie. In ihrer epochenübergreifenden Breite füllen die Fallstudien so eine Lücke in der Erforschung des utopischen Denkens in Russland. Wie genau sich das utopische Denken in russischen Werkrealisierungen manifestiert, wird gerade im Jahre 2023 nicht allein für Russisten, sondern auch für Komparatisten, Soziologen und Philosophen von Interesse sein.