Utopien!
Praxiskonzepte für eine kritische, innovative und zukunftsfähige politische Jugendbildung.
Ole Jantschek, Hanna Lorenzen
In den aktuellen politischen Debatten kann mitunter der Eindruck entstehen, dass unsere Gesellschaft den Glauben an die Gestaltbarkeit gesellschaftlicher Verhältnisse verloren hat. Ob „Krise der liberalen Demokratie“, „Klimakatastrophe“, „digitale Diktatur“ oder „globale Migrationskrise“ – Erzählungen von der nahen Zukunft klingen oft wenig optimistisch. Wo die Krise in aller Munde ist, sind Fatalismus und Ohnmachtsgefühle oft nicht weit. Politische Bildung will demgegenüber Jugendliche in ihrer Kritik- und Handlungsfähigkeit stärken. Dabei gilt es, eine Balance zu finden zwischen der berechtigten Unzufriedenheit mit gesellschaftlichen Missständen und dem nötigen Optimismus, dass sich diese zum Besseren ändern lassen. Die Beiträge im Jahrbuch 2019 haben daher die praktische Arbeit an der Utopie einer besseren Gesellschaft zum Thema: Sie behandeln Umbruchprozesse und Herausforderungen, auf die unsere Gesellschaften neue Antworten finden müssen – wie den Systemwechsel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft, das Zusammenleben in wachsender Vielfalt oder die Gestaltung der Digitalisierung. Und sie zeigen Wege für eine kritische, innovative und zukunftsfähige politische Jugendbildung auf. Eine besondere Rolle spielen dabei offene, kreative und partizipative Formate und Methoden, in denen Teilnehmer*innen miteinander über Alternativen und Möglichkeiten der Verantwortungsübernahme in ihrem Lebensalltag nachdenken.