Vater Arsenij, der Verurteilte ZEK 18376. Priester, Gefangener, geistlicher Vater
Christiane Chassourou
Man kann es durchaus als eines der großen Geheimnisse des Lebens bezeichnen, dass unter den Bedingungen größter Grausamkeiten einige wenige Menschen nicht nur überleben, sondern als Leuchttürme des Glaubens und des Lebens auftauchen.
Vater Arsenij, ein ehemaliger Kunsthistoriker, wurde zum Gefangenen Nr. 18376 im brutalen „Sonderlager“ des sowjetischen Gulag-Systems. In der Finsternis der systematischen Erniedrigung von Körper und Seele strahlte er mit dem Licht des Friedens und des Mitgefühls Christi. Seinen Blick auf Gott gerichtet, sein Leben in der Kirche verankert, lebte Vater Arsenij getreu der biblischen Weisung: „Einer trage des anderen Last, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen“ (Galater 6,2).
Diese Erzählung, zusammengestellt aus den Berichten von Vater Arsenijs geistlichen Kindern und anderen Menschen, die er auf den Weg zu Gott gebracht hatte, gewährt dem Leser bewegende Einblicke in sein Leben als Gefangener im kommunistischen Straflager und nach seiner Entlassung. Sie erzählt Geschichten von Menschen, deren Leben in Zeiten unvorstellbarer Grausamkeiten durch ihre Verbindung mit Vater Arsenij berührt und verklärt wurde. Dieses Buch, das aus dem Kontext der besonderen Tragödien Sowjetrusslands hervorgegangen ist, trägt eine universelle Wirkung, die heute auch für westliche Leser noch zu spüren ist.