Veränderungen des Textverständnisses durch Bibliodrama
Eine empirische Studie zu MK 4, 35-41
Hans Gleixner, Josef Meyer zu Schlochtern, Thomas Stühlmeyer
Bibliodrama ist eine zunehmend verbreitete Methode erfahrungsbezogener Bibelarbeit. Bei aller methodischen Pluralität hat Bibliodrama ein doppeltes Ziel: dem Verständnis eines biblischen Textes und dem Selbstverständnis der Teilnehmenden eine Berührung, Bewegung und Veränderung zu ermöglichen. Die vorliegende empirische Studie untersucht anhand eines vornehmlich psychodramatisch orientierten Bibliodramas zu Mk 4,35–41 eines der Ziele bibliodramatischer Bibelarbeit, nämlich Veränderungen des Textverständnisses bei den Teilnehmenden. Dabei werden Veränderungen des Textverständnisses als Effekte des gesamten bibliodramatischen Prozesses, als ausgewählte Effekte speziell des Rollenspiels und als Effekte des biblischen Textes betrachtet. Anhand von wiederholten Befragungen zu ausgewählten, exegetisch bedeutsamen Textelementen aus Mk 4,35–41 können längerfristige Veränderungen nachgewiesen werden. Die Studie endet mit einer kritischen Reflexion der empirischen Ergebnisse und weiterführenden Überlegungen zu zukünftigen empirischen Forschungsvorhaben zum Bibliodrama. Zudem benennt sie Implikationen für eine Weiterentwicklung des Bibliodramas in Theorie und Praxis.