Verbesserung der Methoden zur Prognose der KFZ-Bemessungsverkehrsstärken
Christoph Walther, Volker Waßmuth, Tobias Wieczorek
Die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen orientiert sich unter ökonomischen Aspekten nicht an der absoluten Spitzenstunde der Belastung, sondern in der Regel an der 30. Stunde der Dauerlinie. Da die Bemessung von Neu- und Ausbaumaßnahmen prinzipiell im Hinblick auf die zukünftig erwartbare Nachfrage ausgelegt sein sollte, wurde in dem vorliegenden Projekt der Einfluss sich verändernder Rahmenbedingungen, z. B. der Einwohner- und Beschäftigungssituation, auf die Ausprägung der Dauerlinien untersucht. Um dabei netzweite Informationen zu den Dauerlinien zu erhalten, war der Einsatz eines Verkehrsmodells zwingend, das für die Analyse 2004 an den Dauerzählstellen der Bundesautobahnen kalibriert wurde. Für die Analyse wurden aus den Umlegungen Tagesganglinien und Dauerlinien für jeden Streckenabschnitt im Modell ermittelt, die Tagesganglinien für homogene Streckenabschnitte geclustert. Nach einer erweiteten Segmentierung der verhaltenshomogenen Gruppen und der Fahrzwecke konnten Mobilitätsraten und zweckspezifische Nachfrageganglinien für
das Jahr 2020 vor dem Hintergrund verschiedener Einflussfaktoren abgeleitet werden. Aus den Umlegungsergebnissen des Szenarios 2020 (Basis: IN KAR-Prognose der BBR) wurden wiederum Dauerlinien für die Streckenabschnitte im Modell abgeleitet. Veränderungen der Dauerlinien „Szenario 2020 zu Analyse 2004“ in Form der Veränderungen ihrer StützsteIlen konnten für verschiedene Typen (Cluster) von Streckenabschnitten klassifiziert werden.