Verkehrssicherheit nach Einnahme psychotroper Substanzen
Workshop
Workshop der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin 2000
Im Rahmen dieses Workshops wurde über Grenzen der Fahrtüchtigkeit im Allgemeinen und nach dem Konsum von Benzodiazepinen im Speziellen referiert und diskutiert.
Ziel war, durch interdisziplinären Erfahrungsaustausch konsensfähige Vorschläge zum rechtlichen Umgang mit Verkehrsteilnehmern unter dem Einfluss von psychotropen Substanzen zu erarbeiten.
Im allgemein gehaltenen ersten Teil des Workshops wurde ein Überblick über epidemiologische Ansätze zur Bestimmung von Risiken gegeben und die Berechnung des attributable risk“ präsentiert. Neben der Darstellung der Schwierigkeiten bei der Bewertung von weiteren Beweisanzeichen im Rahmen der Feststellung der relativen Fahruntüchtigkeit war die juristische Sicht des Grenzwertbegriffes Gegenstand des ersten Workshoptages.
Im zweiten Teil des Workshops zum speziellen Einfluss der Benzodiazepine auf die Fahrsicherheit wurde zunächst aus rechtsmedizinischer Sicht auf die Häufigkeit und Qualität von positiven Benzodiazepinbefunden bei Straßenverkehrsdelikten eingegangen. Nachfolgende Themen waren die Benzodiazepinwirkung aus klinischer Sicht sowie die interindividuelle Variabilität von Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der Benzodiazepine und die daraus resultierenden Schwierigkeiten bei der Bewertung von Plasmakonzentrationen aus der Sicht eines klinischen Pharmakologen. Mängel in der Patientenaufklärung von Seiten des Herstellers wurden aufgezeigt und abschließend von juristischer Seite Aspekte zur Bußgeld- und Strafbewehrung der Teilnahme am Straßenverkehr unter Einfluss von Benzodiazepinen vorgetragen.
Im Anschluss erfolgte eine ausführliche Diskussion über die Problematik der Setzung von Grenzwerten allgemein und über Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Sanktionierung der Straßenverkehrsteilnahme nach Einnahme von Benzodiazepinen.