„Vermisst“
Die Briefe des Soldaten Ferdinand Humer aus dem Krieg
Christine Haiden, P Gregor Humer
Ferdinand Humer versucht in seinem tiefen katholischen Glauben die Schrecken des Krieges und des Soldatenlebens zu bewältigen. Mit seiner gläubigen Einstellung nimmt er in Kauf, unter den „Kameraden“ als Außenseiter zu gelten.
In regelmäßigen Briefen nach Hause legt er Zeugnis von der unverbrüchlichen Treue zu seiner Gattin ab. Immer wieder hofft Humer auf das Ende des Krieges und die Rückkehr zu seiner Familie.
Seine Briefe sind aber auch durchzogen von Kritik am Hitler-Regime und an der Grausamkeit der Wehrmachtssoldaten. „Es wird auch für die Braunen eine andere Zeit kommen“. „Auch unschuldige Kinder werden nicht geschont, was ich mit eigenen Augen sehen musste. Und du weißt, mit welcher Mordgier es die Leute machen.“
Im Juli 1944 reißt der Briefverkehr plötzlich ab. Ferdinand Humer gilt seither als vermisst. Trotz späterer intensiver Nachforschungen hat sich nie eine Spur von den Umständen und dem Ort seines Todes gefunden.