Veronese
Der Cuccina-Zyklus
Christine Follmann, Marlies Giebe, Andreas Henning
Eine Leseprobe finden Sie unter „http://verlag.sandstein.de/reader/98-354_Veronese“
Paolo Caliari, genannt Veronese, ist neben Tizian und Tintoretto der bedeutendste Vertreter der venezianischen Renaissancemalerei. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besitzen eines seiner Hauptwerke, den sogenannten Cuccina-Zyklus. Von Veronese vermutlich um 1571 im Auftrag der Kaufmannsfamilie Cuccina für ihren Palazzo am Canal Grande in Venedig angefertigt, besteht diese Serie aus vier großformatigen Ölgemälden. Die figurenreichen Darstellungen zeichnen sich durch eine herausragende künstlerische Qualität sowie große Detailfreude, Wirklichkeitsnähe und feierliche Stimmung aus.
Der Band stellt die sehr komplexen und forschungsintensiven Restaurierungen (2013–2017) und die durch naturwissenschaftliche Analyseverfahren neu gewonnenen Erkenntnisse vor. So ist es nun möglich, die von Veronese verwendeten Farben, darunter die kostbare mexikanische Cochenille, näher zu bestimmen. Röntgen- und Infrarot-Aufnahmen sowie Querschliffe laden ein zu spannenden Erkundungen unter der Oberfläche und machen den Malprozess des Künstlers sichtbar.
Auf der Basis gründlicher Recherchen, unter anderem in venezianischen Archiven und Bibliotheken, konnten die Datierung der Gemälde sowie ihre einstige Anbringung präzisiert werden. Die beiden einzigen Skizzen Veroneses, die zum Cuccina-Zyklus überliefert sind, geben Einblick in den Werkprozess des Malers. In einem Bildnis Veroneses aus der Alten Pinakothek in München konnte die Frau des Auftraggebers, Zuanna Cuccina, identifiziert werden. Außerdem wird zum ersten Mal die umfangreiche Rezeptionsgeschichte des Gemäldezyklus beleuchtet. Mit dem Ausstellungskatalog liegt nun auch eine umfassende kunsthistorische Monografie des Cuccina-Zyklus vor.