Verzeichnis Düsseldorfer Drucke 1555 bis 1806
Eine Bibliographie
Manfred Neuber, Marianne Riethmüller, Rudolf Schmitt-Föller
Wenn auch Düsseldorf nicht zu den Zentren frühneuzeitlicher Buchproduktion gehörte, so wurde hier doch zwischen 1555 und 1806 eine beachtliche Anzahl von Drucken hergestellt. Gestützt auf Vorarbeiten u.a. von Ludwig Merländer aus dem 19. Jahrhundert, konnte die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf in mehrjährigen Recherchen rechtzeitig zum 450. Jubiläum des Buchdrucks in Düsseldorf sowohl im eigenen Bestand, als auch in den Bibliotheken und Archiven Düsseldorfs und anderer Städte 862 Monographien und 30 Periodica mit Druck- oder Verlagsort Düsseldorf aus diesem Zeitraum ermitteln und erstmals vollständig im vorliegenden Verzeichnis zusammenstellen. Sie schließt damit eine Lücke, die schon in der Mitte des 20. Jahrhunderts erkannt, aber wegen des großen Aufwandes nicht geschlossen werden konnte.Düsseldorf brachte als Residenzstadt zahlreiche Publikationen hervor, die dem Umfeld des Hofes, der Verwaltung oder Gesetzgebung zuzuordnen sind, so dass hier zahlreiche rechts-, verfassungs- und verwaltungsgeschichtliche Quellen erschlossen werden. Die Bandbreite ist jedoch wesentlich weiter und umfasst theologische Titel genauso wie solche aus dem späteren 18. Jahrhundert, die einer bürgerlichen Kultur der Aufklärung verpflichtet sind. Ein Überblick über den Forschungsstand und ein kurzer Abriss der Geschichte des Buchgewerbes sollen nun gemeinsam mit der Bibliographie Einführung, Arbeitsinstrument und Anstoß für diejenigen sein, die sich in Zukunft mit der Druck-, aber auch der Kultur- und Geistesgeschichte Düsseldorfs von der Mitte des 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts beschäftigen werden. Gleichzeitig leistet die Ermittlung der Drucker und Verleger sowie ihrer Produktion einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte Düsseldorfs und des Niederrheins, da Kooperationen mit und Abhängigkeiten von Druckern, Verlegern, Illustratoren und Künstlern etwa aus Köln und Duisburg nachweisbar sind.Das Verzeichnis weist insgesamt den Weg zu einem wesentlichen Teil des kulturellen Lebens einer Residenzstadt der Frühen Neuzeit und eröffnet so zahlreiche Forschungsperspektiven.