Vitudurum. Beiträge zum römischen Oberwinterthur / Ausgrabungen im Unteren Bühl. Die Baubefunde im Westquartier. Ein Beitrag zum kleinstädtischen Bauen und Leben im römischen Nordwesten
Peter Albertin, Christa Ebnöther, Thomas Pauli-Gabi, Stefan Schreyer, Kurt Wyprächtiger, Andreas Zürcher
Im Verlauf der Grabungskampagnen von 1977-1983 wurde auf dem Unteren Bühl das Westquartier des Vicus Vitudurum freigelegt. Während 300 Jahren kann die Entwicklung dieses Siedlungsteils ab der ersten, planmässigen Anlage im Jahr 7 n.Chr. über mehrere Bauphasen verfolgt werden. Die ausgezeichnet erhaltenen Holzbauteile gestatten einen Blick auf den hohen Stand der römischen Zimmermannstechnik. Reste von Mauern, Gruben, Herdstellen etc. sowie zahlreiche Fundgegenstände lassen Schlüsse zur Gliederung der Räume und ihrer Nutzung zu. Die freigelegte Strasse im Siedlungszentrum und ein System von Abwasserkanälen und hölzernen Wasserleitungen (Deuchel) belegen eine leistungsfähige städtische Infrastruktur.